Als gebürtige Münchnerin liegt einem das Wandern im Blut, sollte man meinen. Aber erst nach vielen Jahren der „Wander-Abstinenz, kam der Wunsch auf, meinem Sohn meine Heimat näherzubringen. Da man am besten mit spannenden Highlights aufwarten sollte, zumindest, wenn es der Startschuss für unbekannte bzw ungewohnte Abenteuern sein soll, wartete ich gleich mit dem höchsten Berg Deutschlands auf: Der Zugspitze. Und damit war dann auch das Ziel für 1 Woche Wanderzeit gefunden: Garmisch-Partenkirchen. Mit den vielen kinderfreundlichen Wanderungen, den schönen und urgemütlichen Dörfern Garmisch und Partenkirchen mit seiner Lüftlmalerei, den urigen Gaststätten ist GAP das ideale Wandergebiet an um sich diesem wunderbaren Hobby zu nähern. Ich schicke gleich voraus: Mein Sohn fand das so schön, dass er sich jetzt als Bayer einbürgern lassen will😉 Unsere Anfahrt erfolgte mit dem Zug und war schon eine Reise wert. Es ist einfach schön, wenn man durch das Bayerische Voralpenland fährt. Angekommen bezogen wir das vom Bahnhof fußläufig erreichbare und unheimlich liebevolle hergerichtete B&B „Das Nordberg“. Unser Apartment war so unglaublich gemütlich und das Frühstück eine Wucht. Wer im Übrigen dann den Zugspitzhonig als Mitbringsel kaufen möchte, der kann diesen in Garmisch in einem Automaten kaufen;)
Bevor es hier mit unseren Tageswanderungen losgeht, hier noch mein Tipp die Wander-App „Komoot“ zu nutzen und entweder dann auf bereits gespeicherte Touren zuzugreifen oder die empfohlenen Touren ein wenig zu modifizieren…Das geht super!
Wir starten unsere 1 Wanderung der leichten Art. Startpunkt ist, wie für all unsere Wanderungen in GAP, unser B&B. Die Route führt uns durch das beschauliche Garmisch und verläuft dann entlang der Loisach über eine beschauliche Brücke rauf in die Berge. Hier gibt es ein steileres Stück, wird dann aber wieder relativ entspannt. Die Toru führt vorbei an einem See, durch schöne Wälder und endet an der Burgruine, die klein aber fein ist und von welcher man eine tolle Ausblich über Garmisch-Partenkirchen Richtung Alpspitze hat. Zurück ging es wieder durch den Wald und an der Loisach entlang, wo man nochmal schön rasten kann. Diese Tour war ein schöner Einstieg und mach Lust auf mehr. Unseren ersten Schweinsbraten und Spätzle mit dunkler Soße;) haben wir dann haben wir dann hier zu Abend gegessen: "Zur Schranne". Sehr lecker und urig
Am zweiten Tag machten wir uns auf zur "Tannenhütte". Zunächst ging es sehr steil am Ludwigsdenkmal vorbei an der Wallfahrtskirche St. Anton. Mal sehen, ob ihr die Pyramide findet😉 Die Wanderung gestaltet sich dann human durch einen schönen Wald, mit schönen Ausblicken auf GAP und die Alpspitze. Ein Bach kreuzt irgendwann den Weg, hier kann man sich dann seine Trinkflasche schön auffüllen, bevor dann das einzig steile, mit Treppen versehene Stück, zu bewältigen gilt. Danach hat man es dann aber recht schnell bis zur Tannhütte geschafft. Renoviert, mit sehr gutem Essen und einem großartigen Ausblick, lässt man hier die Seele baumeln. Zurück geht es dann über die Hacker-Brücke, die recht abenteuerlich ist, aber auch sehr kurz, was mir, die nicht so schwindelfrei ist, sehr entgegenkam. Dann ein kurzer Aufstieg und plötzlich ist alles ganz weit und man kann eine Sonnenuhr erkunden und nochmal seinen Blick schweifen lassen, bevor es wieder abwärts ins Tal geht. Wir haben hier den Weg durch den Wald neben dem Hauptweg genommen: sehr romantisch und schön. Unten angekommen, geht es dann durch den Ort Partenkirchen, der beeindruckend schöne alte Häuser hat. Nach der Wanderung sind wir im „Fraunhofer“ eingekehrt, wo so manch bayerische Livemusik mit Schuh-Plattl`n verbunden wird;)
...und dann konnten wir endlich unsere Fahrt auf die Zugspitze in Angriffe nehmen. Das Ticket hierfür am Besten hier online vorher kaufen, dann kann man entspannt am Bahnhof in GAP (Seitenbahnhof) einsteigen. Die Zugfahrt in der nostalgischen Bahn ist wunderschön. Einmal steigt man dann am Eibsee um, und schon kann die Fahrt nach oben beginnen. Oben angekommen , ging es gleich weiter mit der Gondel auf die Plattform am Gipfel. Die Zugfahrt war so anstrengend;), dass wir gleich im Restaurant essen mussten. Am besten am Hochtisch mit Blick auf den Eibsee und die Bergwelt. Danach haben wir dann die Plattform und die Alpen in jede Windrichtung bestaunt und waren auch einmal kurz in Österreich;) Das nächste mal nehme ich einen Schlitten mit, dann kann man noch ein bisschen den Schnee genießen. Wir sind dann mit der spektakulären Seilbahn nach unten geschwebt. Wer hier noch Zeit hat, geht am Eibsee spazieren oder fährt wieder zurück nach Garmisch, setzt sich dort am Marktplatz unter den Baum und geniesst ein Eis. Abends kehrten wir dann hier ein: "Die Zirbelstube", eine sehr kleine Musikkneipe mit tollen Essen. Ich habe da nur Einheimische gesehen...
Nach dem entspannten Tag auf der Zugspitze, ging es nun zu der aus meiner Sicht anstrengendsten Tour. Die Partnachklamm an sich ist natürlich sehr leicht zu begehen und ist traumhaft schön. Wir hatten Glück und es war nicht so viel los, so dass man die Klamm sehr gut begutachten konnte. (Tickets auch hier am Besten im Voraus kaufen und checken, ob die Klamm auch offen hat:) Nach der Durchwanderung der Klamm machten wir uns auf zur "Kaiserschmarrn Alm". Und ab jetzt heisst es: Durchhalten. Es geht sehr steil bergauf (nach der Klamm gleich scharf links den Weg nach oben nehmen) und irgendwann hat man dann die Alm erreicht. Die Alm ist sehr beliebt, macht sie doch tollen Schmarrn, der nach so einem Aufstieg natürlich auch unbedingt gegessen werden will. So sollte man sich auf eine kleine Wartezeit zum hinsetzen gefasst machen. Das Essen kommt dann allerdings sehr schnell. Und dann machten wir uns auf zum Gipfel./Eckbauer Ich hatte den Aufstieg nicht wirklich auf dem Schirm (vielleicht mache ich nochmal einen Kurs im "Höhenmeter"-Lesen;) Der Serpentinen-Artige Anstieg ist sehr lang und anstrengend, aber auch irgendwie meditativ und irgendwann kommt man den "Aufstiegsflow". Mein Sohn fand den Aufstieg gar nicht so schlimm;) Irgendwann kamen wir dann oben an, mit einem tollen Blick auf die Bergwelt und runter ging es aber dann mit der Gondelbahn;) Gegessen haben wir dann ausnahmsweise beim gelben M....
Das war für mich die schönste Wanderung: Vorbei an Pferdekoppeln, weiten Wiesen, schönen Holzstadln, klaren Bächlein, durch tolle lichte Wälder, vorbei an der alten Rodelbahn um dann am Riessersee anzukommen war einfach nur genau die richtige Mischung aus allem. Wir, bzw. mein Sohn hatte Glück: Es war gerade Paarungszeit und so konnten wir im See unendlich viele Frösche dabei beobachten, wie sie sich suchten und fanden. Mein Sohn hatte sehr viel Zeit damit verbracht, die Frösche auf einen Stock krabbeln zu lassen, den dieser dann für seinen Partner/seine Partnerinn hielt;) Als wir uns endlich von den Fröschen loseisen konnten, ging es am wunderschönen See entlang und dann wieder bergab nach Garmisch (der Abstieg beginnt hinter dem Hotel, also nicht die Strasse nehmen..) . In Garmisch gab es dann erst einmal Kuchen im Café "Franz Kroenner" mit einem erfrischenden Cocktail. Bitte unbedingt die original "Agnes-Bernauer-Torte" essen. Sooooo gut!! Abends waren wir dann im "Werdenfelser Hof". Einfach nur sehr lecker hier gegessen.
Unsere letzte Wanderung sollte ein kurze und sehr einfache Abschiedswanderung werden, da wir ja noch packen mussten und ich wollte zum Abschied nochmal richtig schön essen gehen. (Das waren wir dann auch nochmal im Werdenfelser Hof ;) Leider hatten wir am letzten Tag auch nicht so schönes Wetter, was unserer Wanderlust aber keinen Abbruch tat. Dieser Spaziergang führte uns durch Wälder und schöne Wiesen, an einen kleinen Fluss und zu schönen Zitaten von Philosophen. Unser Ziel war eigentlich der Wasserfall. aber mein Sohn rutschte aus, so dass wir umkehrten und nachhause gingen. Diese Wanderung eignet sich auch als guter Einstieg.